material/Beiträge/INFOS2015/workshop.tex

173 lines
22 KiB
TeX
Raw Permalink Normal View History

\documentclass{lni}
\IfFileExists{latin1.sty}{\usepackage{latin1}}{\usepackage{isolatin1}}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{csquotes}
\usepackage{xcolor}
% Quelltexte
\RequirePackage{listings}
\lstset{showspaces=false,
showstringspaces=false
showtabs=false}
\lstset{tabsize=3}
\lstset{frame=single}
\lstset{extendedchars=true}
\lstset{basicstyle=\ttfamily\scriptsize,
keywordstyle=\bfseries,
identifierstyle=\color{darkgray}\bfseries,
commentstyle=\color{gray}}
\lstset{numbers=left,
numberstyle=\sffamily\tiny,
stepnumber=1,
numbersep=5pt}
\lstset{captionpos=b}
\lstset{breaklines=true}
\lstnewenvironment{lstpy}[1][]{\lstset{language={Python},caption={Quelltext},#1}}{}
\author{
Daniel Spittank \\
\\Gesamtschule Uellendahl-Katernberg\\
Wuppertal\\
\\mobile@daniel.spittank.net
}
\title{Mobiles Programmieren mit Android und Python im Informatikunterricht}
\begin{document}
\maketitle
\begin{abstract}
Informatik durchdringt zunehmend den Alltag in modernen Gesellschaften, besonders die Miniaturisierungs- und Mobilisierungsprozesse
beg<EFBFBD>nstigen dies. Besonders der Boom mobiler Informatiksysteme\footnote{Analog zu \cite{SpittankExamen} sind hier keine Notebooks oder
Netbooks gemeint, sondern haupts<74>chlich Smartphones und Tablets.} und die Verbreitung mobiler Internetzug<75>nge begr<67>nden gesellschaftliche
Ver<EFBFBD>nderungen.
Verschiedene Studien, allen voran die JIM-Studien (Jugendliche, Information, Multimedia), aber auch die des Deutschen Instituts f<>r Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI), belegen eindr<64>cklich die immens zunehmende Bedeutung mobiler Informatiksysteme und des immer verf<72>gbaren Zugangs zum Internet f<>r Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler. Gleichsam l<>sst sich erkennen, dass die Bedeutung station<6F>rer Informatiksysteme f<>r Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler schwindet.
Diesen Entwicklungen wird derzeit von Schulen allerdings noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Einzig die Einf<6E>hrung von wenigen Tablet-Klassen kann hier genannt werden. Ansonsten dominieren Verbote mobiler Informatiksysteme. Die gesellschaftlichen Entwicklungen werden (noch) aus der Schule ausgeschlossen. Zu gro<72> ist die Sorge vor den m<>glichen negativen Auswirkungen, die mit den Ger<65>ten in Verbindung gebracht werden (z.B. Ablenkung vom Unterrichtsgeschehen und Cybermobbing). Besonders im Informatikunterricht dominiert die, durch feste Computerr<72>ume vorgegebene, Arbeit an station<6F>ren Systemen. Dabei spricht viel f<>r einen offeneren Umgang mit den mobilen Informatiksystemen, besonders der direkte Bezug zum Alltag der Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler kann sich positiv auf die Motivation und die Begeisterung auswirken. Kann doch ein wesentlicher Teil des Alltags begreifbar gemacht und somit auch ein erkennbarer Vorteil f<>r das t<>gliche Leben erlangt werden.
Im Rahmen seiner Arbeit zum ersten Staatsexamen entwickelte der Autor die Grundz<64>ge f<>r ein Unterrichtskonzept, das den Entwicklungen Rechnung tr<74>gt und versucht, die Vorteile mobiler Informatiksysteme f<>r den Informatikunterricht nutzbar zu machen. Dazu geh<65>ren etwa die Unabh<62>ngigkeit von Computerr<72>umen und die vielf<6C>ltigeren Ansatzpunkte f<>r den Einsatz kooperativer Methoden, die helfen k<>nnen, die fachbezogene Kommunikation zu f<>rdern. Es basiert dabei auf den positiven Erfahrungen vorangegangener Versuche mit Symbian-Smartphones\footnote{vgl.\cite{Heming2009}} und konnte im letzten Jahr im Rahmen seines Referendariats mit zwei achten Klassen erstmalig erprobt werden. Dieser Beitrag soll das Konzept und die gewonnenen Erkenntnisse vorstellen.
\end{abstract}
\section{Gesellschaftliche Bedeutung mobiler Informatiksysteme}
Die fl<66>chendeckende Verf<72>gbarkeit mobiler Informatiksysteme -- in Form von Tablets, Smartphones und zahllosen smarten Gadgets -- ver<65>ndert die moderne Gesellschaft. Die st<73>ndige Verf<72>gbarkeit von Information und die Verkn<6B>pfung mit den Daten, welche st<73>ndig durch die mobilen Systeme erfasst werden, ist einerseits ein Segen f<>r viele Menschen, die sich schon immer einen pers<72>nlichen Assistenten herbeigesehnt haben. Andererseits erscheint dies, auf den Schutz ihrer pers<72>nlichen Daten bedachten, Charakteren wohl eher als Fluch. Insbesondere nach den diversen Datenschutz- und Spionage-Skandalen der letzten Jahre.
Diese gesellschaftlich bedeutende Debatte wird auch immer mehr <20>ffentlich ausgetragen. Sp<53>testens seit den Enth<74>llungen der digitalen Spionaget<65>tigkeiten der NSA durch Edward Snowden ist einer breiteren <20>ffentlichkeit bewusst, dass die Informatisierung der Gesellschaft zwei Seiten hat.
Dennoch: Die vielf<6C>ltigen n<>tzlichen Funktionen -- insbesondere in Verbindung mit Clouddiensten -- erleichtern oftmals den Alltag. Reines Faktenwissen verliert durch die stetige Verf<72>gbarkeit diverser Informationsquellen an Bedeutung, wohingegen der Bedarf an informatischer Vernunft\footnote{vgl. \cite[S.~311]{GoerlichHumbert2005}} zunimmt. M<>gliche Risiken k<>nnen oft nicht einfach beurteilt werden, da die parallel erfolgende Simplifizierung der Benutzungsschnittstellen vieles vor dem Anwender verbirgt.
So verbleiben die vielen Funktionen und neuen M<>glichkeiten, die die mobilen Ger<65>te so schlau erscheinen lassen, f<>r die meisten Anwender im nebul<75>sen Feld der quasi-magischen Blackbox. Dass dabei viele sehr pers<72>nliche Daten -- oftmals ungesch<63>tzt -- durch die halbe Welt gesendet werden, ist vielen nicht einmal klar. Genannt seien hier exemplarisch Spracherkennungen, die auf den Servern der Anbieter erfolgen, und Kommunikationsapps, die das gesamte Adressbuch in die Cloud laden, damit festgestellt werden kann, mit welchen Kommunikationspartnern man mittels der App kommunizieren kann.
Im Zuge der Mobilisierungstendenzen und des Bedeutungszuwachses von Clouddiensten m<>ssen allerdings auch Nutzungsszenarien neu bewertet werden, von denen man bisher an station<6F>ren Systemen keinerlei Gef<65>hrdung zu erwarten hatte. So etwa die Bildbearbeitung, die auf mobilen Informatiksystemen sehr beliebt ist, im Gegensatz zu station<6F>ren Bildbearbeitungsanwendungen aber oft nicht lokal, sondern in der Cloud erfolgt. Der bei mobilen Informatiksystemen deutlich st<73>rker ausgepr<70>gte Blackbox-Effekt sorgt hier also f<>r eine steigende Intransparenz gegen<65>ber den Anwendern der Ger<65>te.
Es ergibt sich die Notwendigkeit, Menschen in die Lage zu versetzen, moderne Informatiksysteme selbstbestimmt und verantwortungsbewusst zu verwenden und die mit ihnen verbundenen Risiken und Nebenwirkungen einsch<63>tzen zu k<>nnen, ohne zun<75>chst den Informatiker ihres Vertrauens zu befragen, will man die m<>ndige Teilhabe in demokratischen Gesellschaften sicherstellen.
\section{Aktueller Stand in der Schule}
Die Bef<65>higung zur m<>ndigen Teilhabe ist nat<61>rlich die origin<69>re Aufgabe der Schule im Allgemeinen und des Informatikunterrichts im Speziellen, wenn es um informatische Aspekte geht. Leider muss man festhalten, dass die gesellschaftliche Debatte sich in den Schulen kaum widerspiegelt, obwohl gerade die Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders stark von den gesellschaftlichen Auswirkungen betroffen sind, wie etwa die JIM-Studie \cite{MPFS2014} Jahr f<>r Jahr erneut belegt.
Dies mag einerseits daran liegen, dass vielerorts kein echter Informatikunterricht angeboten werden kann, oder diesem kein hoher Stellenwert zukommt, weil es sich nach wie vor in den meisten Bundesl<73>ndern um ein reines Wahlfach handelt.
Andererseits ist der erteilte Informatikunterricht oft sehr technisch ausgerichtet und klammert gesellschaftliche Fragen aus. Wenn man sich mit gesellschaftlichen Auswirkungen besch<63>ftigt, geht es meist um die negativen Folgen der Smartphone-Nutzung durch Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler. Die Angst vor st<73>ndig verf<72>gbarer Pornographie, Gewaltvideos und m<>glicher (Cyber-)Mobbingattacken dominiert die schulische Debatte. Auch die Ablenkung der Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler im Unterricht ist ein beliebtes Thema. Die Folge daraus sind meist -- zumindest teilweise -- Verbote mobiler Informatiksysteme in der Schule, in manchen Bundesl<73>ndern sogar mit Gesetzescharakter. Dass so eine tats<74>chliche Auseinandersetzung mit den gesellschaftsver<65>ndernden Einfl<66>ssen der mobilen Informatiksysteme unterbleibt und somit auf eine echte Vorbereitung auf die selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft in diesem Bereich verzichtet wird, wird als Kollateralschaden billigend in Kauf genommen.
Demgegen<EFBFBD>ber steht ein Trend zur -- weitgehend -- unkritischen Nutzung der mobilen Ger<65>te im Unterricht (meist nicht im Rahmen der Informatik), der vor allem durch die Hersteller\footnote{Allen voran Apple mit verschiedenen Programmen zur F<>rderung von \enquote{iPad-Klassen}.} bef<65>rdert wird. Diese spiegelt letztlich nur das <20>bliche Nutzungsverhalten innerhalb der Gesellschaft wider und bietet so zwar mediale Vorteile f<>r den Unterricht, kann jedoch keinen gr<67><72>eren Beitrag zu einem m<>ndigen, aufgekl<6B>rten Nutzungsverhalten leisten.
Insbesondere der f<>r die Informatik so wichtige Schritt der R<>ckf<6B>hrung der Erkenntnisse in die Realit<69>t, also die Umsetzung informatischer Modellierungen, oder wie Heming\cite{Heming2009} es beschreibt, die \enquote{Perspektive der Ver<65>nderung der Wirklichkeit}, wird so erschwert.
Der Informatikunterricht erfolgt weiterhin beinahe nat<61>rlich in Computerr<72>umen. Die station<6F>ren Rechner erscheinen dabei als das zentrale Unterrichtsmittel und der zentrale Unterrichtsgegenstand. So ergab sich in einem Gespr<70>ch, das der Autor mit einer Gruppe von Grund\-sch<EFBFBD>\-lern f<>hrte, die im Rahmen der anstehenden Anmeldungen seine Schule besuchten, dass -- wie erwartet -- niemand eine Vorstellung davon hatte, was sich wohl hinter seinem Fach \enquote{Sozialwissenschaften} oder auch \enquote{Politikunterricht} verbergen k<>nnte. Ganz im Gegensatz dazu, hatten fast alle eine genaue Vorstellung davon, um was es in der Informatik gehen k<>nnte, denn \enquote{das ist doch das Fach mit den Computern}. Diese eindimensionale Sicht zeigt sich nicht nur bei Grundsch<63>lern, sondern zieht sich durch die gesamte Gesellschaft.
\section{Mobile Informatiksysteme im Informatikunterricht}
Gerade auch um dieser Sichtweise auf die Informatik entgegenzuwirken, haben Carrie \cite{Carrie2006} und Heming \cite{Heming2009} gezeigt, dass die ausschlie<69>liche Nutzung mobiler Informatiksysteme im Unterricht m<>glich ist. Auf Basis von Symbian S60 wurden hierzu Unterrichtskonzepte und Materialien erstellt und -- insbesondere in den Pilotkursen an der Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen -- erprobt.
Wichtig ist, dass alle folgend geschilderten Ans<6E>tze davon ausgehen, dass eine ausschlie<69>liche Nutzung der mobilen Informatiksysteme erfolgt, da ansonsten ein gro<72>er Teil der ge<67>u<EFBFBD>erten Hoffnungen nicht erreichbar w<>re und man weiterhin auf Computerr<72>ume angewiesen bliebe.
Im Folgenden soll ein -- noch in Entwicklung befindliches, aber bereits erfolgreich eingesetztes -- Konzept zur ausschlie<69>lichen Nutzung mobiler Informatiksysteme im Informatikunterricht vorgestellt werden, dass auch auf aktuellen Ger<65>ten nutzbar ist. Bei der Erprobung des Konzepts wurde besonders die hohe Motivation der Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler deutlich.
Die hier vorgestellte L<>sung funktioniert derzeit mit allen mobilen Informatiksystemen mit einem Android-Betriebssystem ab Version 2.2. Mit vergleichsweise geringem Aufwand k<>nnen die privaten Ger<65>te der Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler genutzt werden. Es m<>ssen lediglich eine App installiert und die entsprechende Bibliothek verteilt werden. Letzteres kann automatisiert mittels eines QR-Codes erfolgen.
\section{Plattformauswahl}
Analog zu \cite{Carrie2006} sollte die Entwicklung f<>r die mobilen Informatiksysteme mit den mobilen Informatiksystemen erfolgen. Somit fielen s<>mtliche Zug<75>nge und Plattformen weg, die nur eine Entwicklung f<>r die mobilen Systeme erlauben, hierzu aber auf weitere Informatiksysteme angewiesen sind. Diese Einschr<68>nkung war notwendig, um die aus der gr<67><72>eren Flexibilit<69>t und Unabh<62>ngigkeit von Computerr<72>umen resultierenden, positiven Aspekte f<>r den Informatikunterricht zu nutzen.
Im Wesentlichen blieb somit Android <20>brig\footnote{Zum Zeitpunkt des Unterrichtsvorhabens galten noch die in \cite{SpittankExamen} genannten Einschr<68>nkungen von Apples iOS, sodass diese Plattform grunds<64>tzlich nicht geeignet war. Inzwischen wurden jedoch wesentliche Vorgaben seitens Apple gelockert und es wurden einige Apps ver<65>ffentlicht, die die notwendigen Kriterien f<>r den erfolgreichen Unterrichtseinsatz erf<72>llen. Obwohl es noch einige offene Probleme, etwa zum Dateiaustausch, zu l<>sen gilt, l<>sst insbesondere die App Pythonista hoffen, dass in Zukunft eine Umsetzung auf iOS m<>glich wird.}, da alle weiteren geeigneten Plattformen bisher keinen relevanten Marktanteil erreichen konnten. F<>r Android ist die App QPython verf<72>gbar (in je einer Variante f<>r Python 2 und Python 3), die eine einfache IDE, eine simple Shell und diverse vorkonfigurierte Bibliotheken mitbringt, die etwa Zugriff auf Sensoren und Kameras erlauben. Dass durch Linkweiler in \cite{LinkweilerDA2002} die gute Eignung von Python f<>r den schulischen Informatikunterricht festgestellt wurde, ist ein weiteres Argument f<>r die Wahl der Plattform. Auch einem Verpacken der Skripte in Android-Packages und dem Vertrieb <20>ber den PlayStore steht nichts im Wege. Der Einfachheit halber begn<67>gt sich das Konzept bisher jedoch mit reinen Skripten und einer dialogbasierten Benutzungsoberfl<66>che.
<EFBFBD>ber die Scripting-API ist der Zugriff auf fast alle Komponenten des Android-Systems m<>glich. Die diversen Sensoren lassen sich dabei ebenso einfach auslesen wie der Touchscreen, es lassen sich Bilder, Videos\footnote{Aufgrund ge<67>nderter Sicherheitsrichtlinien in neueren Android-Versionen ist dies nur noch nach einer Interaktion des Anwenders m<>glich.} und Audio-Clips aufzeichnen. Au<41>erdem l<>sst sich nat<61>rlich auch die Position mittels GPS und Mobilfunk bestimmen und mittels Bluetooth-API kommuniziert man mit anderen Ger<65>ten. All dies funktioniert auch auf sehr alten und damit g<>nstigen Ger<65>ten ohne Probleme.
\section{Definition einer Schnittstelle}
Die von Google bereitgestellte Scripting-API kapselt Remote-Procedure-Calls an einen im Hintergrund laufenden Server-Dienst. Die Folge ist, dass die API weder objektorientiert noch ansatzweise selbsterkl<6B>rend ist (vgl. Listing 1). Da f<>r den Unterricht einerseits die Objektorientierung ben<65>tigt wird, andererseits eine m<>glichst eindeutige und klare Schnittstelle erw<72>nscht ist, ist es notwendig, einen entsprechenden Wrapper als Schnittstelle zu definieren, der die ben<65>tigten API-Aufrufe in Objekte kapselt (vgl. Listing 2).
Es hat sich als erfolgreich erwiesen, die Objekte im Unterricht zu entwickeln und daraus einen entsprechenden Wrapper zu erstellen, mit dem die Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler weiterarbeiten k<>nnen. Der Aufwand daf<61>r ist nicht besonders hoch, zumal zu erwarten ist, dass sich die Modellierungen verschiedener Kurse hier nicht so gravierend unterscheiden, dass grundlegende <20>nderungen notwendig sind. Au<41>erdem beschr<68>nken sich die jeweils zu erg<72>nzenden API-Aufrufe auf wenige Zeilen.
\begin{lstpy}[caption={Hallo Klasse, API}]
import android
droid = android.Android()
droid.dialogCreateAlert("Hallo Klasse!","Bitte Ok druecken.")
droid.dialogSetPositiveButtonText("OK")
droid.dialogShow()
result = droid.dialogGetResponse().result
droid.dialogDismiss()
\end{lstpy}
\begin{lstpy}[caption={Hallo Klasse, objektorientiert}]
from velamentum.alle import *
dialog = Dialog()
dialog.titel = "Hallo Klasse!"
dialog.nachricht = "Bitte Ok druecken."
dialog.zeige()
\end{lstpy}
Ein Beispiel f<>r eine solche Umsetzung findet sich in Abbildung 1. Der Nutzen liegt klar auf der Hand, denn es kann direkt an die Arbeitsergebnisse angekn<6B>pft werden, was zur Kontinuit<69>t des Unterrichts beitr<74>gt und thematische Spr<70>nge vermeidet. Voraussetzung daf<61>r ist nat<61>rlich, dass die Modellierung von Objekten ausreichend einge<67>bt und verstanden wurde.
\begin{figure}[htb]
\begin{center}
\includegraphics[width=6cm]{veinfach}\hspace{1cm}
\includegraphics[width=3.7cm]{dialoge}
\caption{\label{abbObjekte}Von den Sch<63>lerinnen und Sch<63>lern erarbeitete Objekt<6B>bersicht und resultierendes Klassendiagramm (Ausz<73>ge)}
\end{center}
\end{figure}
Da dies trotzdem nicht immer m<>glich sein wird, befindet sich derzeit eine Referenzimplementierung f<>r die direkte Nutzung im Unterricht in Entwicklung. Diese und die bisher erstellten Materialien sind unter \cite{SpittankNetEduMobile} frei verf<72>gbar.
\section{M<EFBFBD>glichkeiten der Ersteinrichtung im Unterricht}
Die erste Einrichtung der Ger<65>te f<>r die Programmierung ist nicht weiter schwierig. Es muss lediglich die QPython-App (bisher noch vorzugsweise die f<>r Python 2 und nicht f<>r Python 3) installiert und anschlie<69>end der erstellte Wrapper in das Library-Verzeichnis kopiert werden, welches sich auf der SD-Karte bzw. dem entsprechend eingebundenen, internen Speicher befindet. Dies kann manuell erfolgen, ist dann allerdings mit umst<73>ndlicheren Kopier-Aktionen verbunden. Um den Zugang f<>r die Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler m<>glichst einfach zu gestalten und w<>hrend der Unterrichtsreihe auch ge<67>nderte Versionen der Bibliothek verteilen zu k<>nnen, ist also eine automatisierte L<>sung w<>nschenswert. Da bis vor kurzem keine einheitliche Methode hierf<72>r in QPython existierte (etwa die Python-Setuptools) und diese nach wie vor nicht absolut zuverl<72>ssig funktionieren, wird hierf<72>r ein eigenes Python-Skript verwendet, das die ben<65>tigten Dateien aus dem Internet nachl<68>dt und die Dateien installiert. Dieses Skript wird -- wie es f<>r QPython typisch ist -- aus einem QR-Code geladen. Die Installationsanleitung wurde dabei zur <20>bung des bereits Gelernten als umgangssprachliches Struktogramm festgehalten (vgl. Abbildung 2).
\begin{figure}[htb]
\begin{center}
\includegraphics[width=6.2cm]{Installationsanleitung}
\includegraphics[width=6.2cm]{abReporter}
\caption{\label{abbAB}Installationsanleitung und Arbeitsblatt}
\end{center}
\end{figure}
Sollte in der Schule kein WLAN mit Internetzugang zur Verf<72>gung stehen, kann ein lokaler Server f<>r die Verteilung verwendet werden. WLAN und Server k<>nnen im Notfall auch durch ein entsprechend vorbereitetes Android-Ger<65>t bereitgestellt werden. Ein entsprechendes Setup wurde in einem der beiden Kurse erfolgreich erprobt.
Die Verteilung der notwendigen Dateien kann auch als Wettbewerb organisiert werden. Die zu entwickelnde Verteilungsstrategie mittels Bluetooth oder Speichermedien kann dabei wiederum als Struktogramm festgehalten werden und anschlie<69>end unter Effizienzgesichtspunkten beurteilt werden.
Trotzdem ergeben sich aus der Vielfalt der von den Sch<63>lerinnen und Sch<63>lern genutzten Ger<65>te gewisse Schwierigkeiten. So ist aufgrund von herstellerspezifischen Anpassungen die Installation auf einigen Ger<65>ten schwierig. Besonders neuere Ger<65>te von Samsung und einzelne Ger<65>te von HTC verhielten sich hier \enquote{zickig}. Mal fehlten Schreibrechte, mal beendeten installierte Systemdienste den API-Server.
Bis alle Ger<65>te vollst<73>ndig genutzt werden konnten, vergingen rund drei Schulstunden. Danach fiel allerdings keinerlei Wartungsaufwand mehr an.
\section{Weiteres Vorgehen}
Die gesamte Umsetzung im Unterricht kann stark von kooperativen Methoden profitieren. Zur Entwicklung des Modells f<>r den Wrapper wurden etwa Brainstorming und Welt-Caf<61>-Methode herangezogen, die Ergebnisse wurden dabei auf Plakaten festgehalten, die dann durch die Lehrkraft in den Wrapper <20>berf<72>hrt werden konnten. Die Plakate wurden zur weiteren Arbeit immer wieder genutzt, da sie so gleichsam die Dokumentation des Wrappers darstellten.
Am Ende des Vorhabens sollten fertige Apps und eine Projektdokumenation als Produkte einzelner Kleingruppen stehen. Um die Anforderungen zu verdeutlichen, wurde daher die Heranf<6E>hrung an die Programmierung mittels zweier Beispiel-Projekte durchgef<65>hrt, die gemeinsam erarbeitet wurden. Zun<75>chst sollte das Spiel \enquote{Stein-Schere-Papier} entwickelt werden. Hierzu wurden die Regeln, die ben<65>tigten Objekte und ein vorgesehener Programmablauf innerhalb mittels der Welt-Caf<61>-Methode ermittelt. Anschlie<69>end wurden die Skripte in Partnerarbeit implementiert und mit einem anderen Paar verglichen. W<>hrend der Arbeit war eine sehr starke, fachbezogene Kommunikation erkennbar. Besonders bei der Verifikation wurde deutlich, dass es keine k<>nstlichen Barrieren gab. Smartphones wurden zwischen den Gruppenangeh<65>rigen ausgetauscht und die Ergebnisse verglichen. Der Wechsel zwischen Planung, Implementierung und Verifikation war dabei m<>helos und wurde durch die mobilen Ger<65>te beg<65>nstigt. Auch der Wechsel zwischen den Gruppen war z<>gig m<>glich. Leistungsst<73>rkere Paare erg<72>nzten das Skript dann noch um weitere F<>lle. Das zweite, anspruchsvollere Skript -- ein Diktierger<65>t f<>r die Sch<63>lerzeitung -- wurde nach demselben Muster umgesetzt (vgl. Abbildung 2).
F<EFBFBD>r die eigenen Projektideen wurden sehr fr<66>h Zielfestlegungen getroffen, die durch die Lehrkraft auf ein erreichbares Ma<4D> reduziert wurden. Die Bearbeitung erfolgte dann in kleinen Projektgruppen nach dem bekannten Verfahren: Beschreibung der Idee, Ermittlung der Objekte und des Programmablaufs und schlie<69>lich Implementierung. Die Projektdokumentationen waren dabei teilweise sehr umfassend und gingen deutlich <20>ber den erwarteten Umfang hinaus.
\section{Fazit}
Im Gro<72>en und Ganzen kann das Experiment als Erfolg verbucht werden. Die erhofften positiven Aspekte konnten erreicht werden, einzig die Erstinbetriebnahme gestaltete sich schleppend. Eine echte Verbesserung ist hier allerdings beim \enquote{Bring your own device}-Ansatz kaum erreichbar. Zu unterschiedlich sind die Herstellermodifikationen an Android.
Dennoch hatten au<61>nahmslos alle Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler sichtbar Spa<70> an der Entwicklung mit den Smartphones und viele haben auch au<61>erhalb des Unterrichts und sogar nach Ende des Unterrichtsvorhabens weiter an ihren Apps gearbeitet. Eingeschobene, kurze Lernzielkontrollen zeigten, dass auch die zugrundeliegenden Konzepte verstanden wurden, sodass das Fazit durchweg positiv ausf<73>llt, insbesondere auch von Seiten der Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler.
Durch die Verwendung der mobilen Ger<65>te wurde zudem tats<74>chlich dem einseitigen Bild der Informatik als Computerwissenschaft entgegengewirkt und eine st<73>rkere Anbindung an den Alltag der Sch<63>lerinnen und Sch<63>ler erreicht, wie der Vergleich mit den Parallelkursen zeigte.
\bibliography{mobile}
\end{document}